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Dr. Marie Muschalek

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Kontakt

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Historisches Seminar
Belfortstraße 16, R. 01007
79098 Freiburg im Breisgau

Telefon: +49 761 203-9347

E-Mail: 

Postanschrift:
Sekretariat Prof. Paletschek
Historisches Seminar
Rempartstr. 15
79085 Freiburg

 

Foto: Fionn Große

Zur Person

Marie Muschalek studierte Neuere und Neueste Geschichte, Germanistik und Politik in Hamburg sowie Geschichte und Sozialwissenschaften am Institut d’Etudes Politiques in Paris (Sciences-Po). 2014 promovierte sie an der Cornell University in Ithaca (USA). Ihr Buch Violence as Usual. Policing and the Colonial State in German Southwest Africa (Cornell U. Press 2019; UNAM Press 2020) ist eine historische Anthropologie der Polizeipraxis und der Normalisierung imperialer Macht in Deutsch-Südwestafrika und untersucht grundlegende Fragen zum Verhältnis von Macht und Gewalt.

Sie forschte und lehrte am Historischen Seminar der Universität Freiburg, am University College Freiburg sowie am Lehrstuhl für Wissensgeschichte der Universität Konstanz. Im Rahmen des Forschungsverbunds zur Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg im Nationalsozialismus arbeitete sie zu staatlicher Verwaltungskultur im de facto annektierten Elsass, 1940-1944/45. Ihr aktuelles Forschungsprojekt wurde mit einer Anschubförderung vom Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung unterstützt und widmet sich der naturhistorischen Feldpraxis im langen 19. Jahrhundert. The Art of Killing Animals. Violent Field Practices and Imperialist Natural History in the Long Nineteenth Century [Arbeitstitel]

Seit Beginn ihres Studiums ist Marie Muschalek zudem an der medialen und außeruniversitären Vermittlung von Geschichte interessiert sowie an der Entwicklung innovativer und interdisziplinäre Lehrformen mit einem Schwerpunkt im Bereich Public History. Sie arbeitete als freie Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und entwickelte gemeinsam mit Kolleginnen den Audio-Guide „Kolonialismus im Kasten?“, der sich kritisch mit der Darstellung deutscher Kolonialgeschichte im DHM auseinandersetzt (2013).

Forschungsschwerpunkte

  • Europäischer Kolonialismus und Imperialismus vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert (regionaler Schwerpunkt: Südliches Afrika)
  • Globales Wissen und Naturgeschichte im langen 19. Jahrhundert. Wissenschaft, Ästhetik, Gewalt
  • Historische Anthropologie, Alltagsgeschichte
  • Historische Gewaltforschung, Militär- und Polizeigeschichte, Alltagsgewalt

 

Publikationen

Monographien

Herausgeberschaften

  • kollektiv geschichte*intersektional (Hg.), Verschränkte Ungleichheiten in historischer Perspektive, Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien 28 (2022).
  • mit Frank Engehausen und Wolfgang Zimmermann (Hgg.), Deutsch-französische Besatzungsbeziehungen im 20. Jahrhundert. Stuttgart: Kohlhammer, 2018.

Artikel

  • Comradery, Intimacy, and Everyday Police Violence: The Rape of Sophie Ion Meritz in German Southwest Africa (1910), in: Violence and Intimacy in Colonial and Post-Colonial Africa, special issue AFRICA (2023), forthcoming.
  • mit Sven Reichardt, Ein Versuch, Dirk Moses vom Kopf auf die Füße zu stellen: Die NS-Geschichtsschreibung und globalgeschichtliche Ansätze in der Genozidforschung, Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 37 (2022): 130-153.
  • mit Isabelle Deflers, Verschränkte Ungleichheiten in historischer Perspektive. Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien 28 (2022): 1-12.
  • Die deutsche Zivilverwaltung im Elsass, 1940-1944/45, in Frank Engehausen, Sylvia Paletschek und Wolfram Pyta (Hgg.), Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus, Bd. 1. Stuttgart: Kohlhammer 2019, 435-538.
  • Traduit de l'anglais par Romain Tiquet et Charlotte Bomy, Honneur masculin et violence policière ordinaire. Une affaire de viol dans le Sud-Ouest africain allemand (1910), Vingtième Siècle 140 (2018/4): 83-95.
  • mit Frank Engehausen und Wolfgang Zimmermann, Umstrittenes Grenzland: Deutsch-französische Besatzungsbeziehungen im 20. Jahrhundert, in dies. (Hgg.), Deutsch-französische Besatzungsbeziehungen im 20. Jahrhundert. Stuttgart: Kohlhammer, 2018, 7-10.
  • Zwischen Karlsruhe und Straßburg: Als Badens Beamte die Zivilverwaltung im Elsass übernahmen, 1940-1944/45, in dies. (Hgg.), Deutsch-französische Besatzungsbeziehungen im 20. Jahrhundert. Stuttgart: Kohlhammer, 2018, 71-89.
  • Violence as Usual: Everyday Police Work and the Colonial State in German Southwest Africa, in Søren Rud, Søren Ivarsson (eds.), Reanalyzing the Colonial State: Theoretical and Empirical Perspectives, Political Power and Social Theory 33 (2017): 129-150.
  • Von der Ohrfeige bis zum Völkermord: Koloniale Gewalt, in Deutsches Historisches Museum (Hg.), Deutscher Kolonialismus. Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart. Darmstadt: Theiss, 2016, 42-49. [Engl. Übersetzung: Ranging from Slaps to Genocide, in Deutsches Historisches Museum (Hg.), German Colonialism. Fragments Past and Present. Darmstadt: Theiss, 2016, 42-49.]
  • mit Manuela Bauche, Dörte Lerp, Susann Lewerenz und Kristin Weber, Das Beispiel des Deutschen Historischen Museums: Erinnern und Vergessen, in Denise Bergold-Caldwell et al. (Hgg.), Spiegelblicke: Perspektiven schwarzer Bewegung in Deutschland. Berlin: Orlanda, 2015, 157-159.
  • Honourable Soldier-Bureaucrats: Formations of Violent Identities in the Colonial Police Force of German Southwest-AfricaJournal of Imperial and Commonwealth History 41, 4 (2013): 584-599.
  • mit Aurélie Audeval, Martin Jungius und Jörg Raab, "Arisierungsnetzwerke", Akteurskonstellationen, Arbeitsteilung und Interessenkonflikte bei der "Arisierung" größerer Unternehmen in Frankreich 1940-1944, FRANCIA. Forschungen zur Westeuropäischen Geschichte 32, 3 (2005): 101-138.

 

Interventionen | Public History

Studierendenprojekte: 

"Beautiful Beasts: Animal Visualizations Between Science and Art" (Universität Konstanz | Wintersemester 2021/22)
"Drawing the Social: Data Visualizations in the 19th & 20th Centuries" (Universität Konstanz | Sommersemester 2021)
"Speaking to the Senses: Decoding Historical Data Visualizations" (Universität Freiburg | Sommersemester 2020/21)
"AU-f einer Reise. Die Alte Uni: Gestern – Heute – Morgen" (Universität Freiburg | Sommersemester 2020)

Interviews: 

"Violence As Usual": A conversation with Nicole Coleman New Books Network, 31.03.2022.

« Namibie-Allemagne : comment ‘réparer’, plus d'un siècle après un génocide ? » Les Enjeux internationaux, Radio France Culture, 8.10.2021.

« ‘Colonialisme en boite’ : Un guide audio alternatif » Radio Deutsche Welle, 28.03.2013.

Public History Projekte:

Kolonialismus im Kasten? Kolonialgeschichte im DHM – Ein kritischer Audioguide

Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus

Mitgliedschaften

Marie Muschalek ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises Geschichte – Gesellschaft – Gewalt, aktives Mitglied des Arbeitskreis Historische Frauen- und Geschlechterforschung, sowie Redaktionsmitglied der Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien (fzg).